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Die polnische Revolution hatte die ungarische Revolution entfesselt. Der Sieg der Arbeiterräte mit dem revolutionären Programm, das sie verkörperten, war eine tödliche Gefahr für die Bürokratie der UdSSR. Am 8. November sprach Chruschtschow in seiner Rede auf einer Versammlung junger Kommunisten in Moskau von der gegen das Regime aufgehetzten ungarischen Jugend und schloss, dass „auch hier bei uns selbst, die Wachsamkeit unablässig wachsen muss, und man unablässig der korrekten Erziehung der Jugend mehr Aufmerksamkeit widmen muss“. Die Aufregung, die zu dieser Zeit (Oktober 1956 bis Januar 1957) bei den Universitäts-Studenten in Leningrad und Moskau herrschte, zeigt: Die Diagnose war richtig. Das Programm der revolutionären Jugend Polens und Ungarns ist dasselbe wie der sich erhebenden deutschen Jugend in Berlin am 17. Juni 1953, das gleiche wie das der tschechoslowakischen, der rumänischen und der russischen Jugend. 1940 hat Stalin mit der Ermordung Trotzkis nicht erreicht, den Trotzkismus umzubringen, dessen Ideen heute (1976) in den grandiosen revolutionären Bewegungen triumphieren. Die Nachfolger Stalins konnten gut und gerne tausende revolutionärer Ungarn ermorden, und junge in die UdSSR deportieren: Die Revolution geht weiter.
Trotz der erschlagenden zahlenmäßigen Überlegenheit, trotz der überwältigenden Übermacht schwerer Waffen, benötigten die Russen mehr als eine Woche, bis sie den organisierten bewaffneten Kampf beenden konnten. „Die hauptsächlichen Zentren des Widerstands waren die Arbeiterviertel. Ziele, die die Sowjets mit ganz besonderer Wut und besonderer Heftigkeit attackierten, waren die metallurgischen Fabriken in den roten Vorstädten Budapests, die Arbeiterviertel, die Arbeiterhochburgen und Fabriken, die so lange die Hochburgen der ungarischen Kommunisten waren und wo sie ihre aktivsten Anhänger hatten“, schrieb ein Augenzeuge. (95) Und des Weiteren:
„Es sind hauptsächlich die Arbeiter, die Kommunisten, die Jungen (von 14 bis 20 Jahren), die überall in Budapest mit dem Gewehr in der Hand, mit Maschinenpistolen und Molotowcocktails gegen die russischen Panzer kämpfen. Es war die Fabrik von Csepel mit ihren zehntausenden Metallarbeitern, der Elite der proletarischen Aktivisten der ungarischen KP, die den russischen Panzern den größten Widerstand leistete.“ (96)
Die Arbeiter von Csepel haben die Waffen erst nach zehn Tagen erbitterten Kampfes niedergelegt und an diesem Tage selbst haben sie beschlossen, den Kampf um ihre Forderungen, die Forderungen der Arbeiterrevolution, fortzusetzen. Die Arbeiter von Dunapentele, dem alten Stalinváros, haben weiter unter der Führung ihres Arbeiterrates „für den Sozialismus“ gekämpft, bis sie von den Panzern überrollt und den Bomben zerschmettert wurden. Die Bergarbeiter von Pécs haben in ihren Bergwerken Widerstand geleistet und einige haben vorsätzlich den Tod gefunden, weil sie sich mit ihren Gruben in die Luft sprengten. Die massive Deportation junger Ungarn ist das Eingeständnis der Machtlosigkeit der Russen vor dem unzähmbaren Willen der revolutionären Jugend.
Die Kreml-Bürokratie ließ vom 4.November an sowjetische Truppen asiatischer Herkunft einsetzen, in der Hoffnung, dass durch die Sprachbarriere die Verbrüderung der russischen Arbeiter und Bauern in Uniform mit den ungarischen Arbeitern verhindert wird. Zur selben Zeit setzten sie unter den russischen Truppen das Gerücht in Umlauf, dass man sie geschickt habe, den von Nasser gerade nationalisierten Suez-Kanal gegen ein englisch-französisches Expeditionsheer zu verteidigen. Am 4. November versuchten die ungarischen Kämpfer, den Soldaten der russischen Armee zu erklären, dass die Donau nicht der Suez-Kanal ist …
Die Freiheitskämpfer, ihrer Sache sicher, setzten ihre Appelle an den proletarischen Internationalismus der sowjetischen Soldaten fort. Am 7. November wandten sich die Arbeiter von Dunapentele an sie wegen des 39-jährigen Jahrestages der russischen Revolution:
„Soldaten! Euer Staat ist um den Preis eines blutigen Kampfes geschaffen worden, damit ihr eure Freiheit habt. Warum sollt ihr unsere Freiheit zertrümmern wollen? Ihr könnt mit eigenen Augen sehen, dass es nicht Fabrikbesitzer sind, und auch keine Großgrundbesitzer, keine Bürgerlichen, die die Waffen gegen euch richten, sondern dass es das ungarische Volk ist, das verzweifelt um die gleichen Freiheiten kämpft, um die ihr 1917 gekämpft habt. Sowjetische Soldaten, ihr habt in Stalingrad bewiesen, wie ihr euer Land verteidigen könnt. Bedient euch nicht eurer Waffen gegen die ungarische Nation.“ (97)
Und die Antwort ist auch jetzt noch vereinzelt gekommen: In Budapest hat sich der Kommandant einer russischen Panzereinheit den Freiheits-Kämpfern ergeben. Er musste drei Kinder niederwalzen, die versuchten die Panzer mit benzingefüllten Flaschen anzuzünden, und so begriff er, dass er es mit einer Arbeiterrevolution zu tun hatte. (98) Tausende russischer Soldaten wurden entwaffnet in die Sowjetunion zurücktransportiert und wurden in Lagern gehalten. Manche sind in die Wälder geflohen. In der nord-westlichen Region haben sie einen Zug mit ungarischen Deportierten befreit. (99) Die ungarische Revolution und die bewaffnete sowjetische Intervention werden so ein außerordentlicher Faktor der Radikalisierung der russischen Massen und des revolutionären Willens der Jugend werden.
In dem Augenblick, wo die russische Armee die ungarische Revolution angriff, zeichnete sich ein Manöver zur Verwirrung der Arbeiter ab, um eine Deckung für die konterrevolutionäre Operation der Bürokratie zu haben. Einige Stunden nachdem die Panzer in Aktion getreten sind, verkündete Radio Budapest, das sich in den Händen der Russen befand, die „Bildung einer revolutionären Regierung der Arbeitern und Bauern“ unter der Präsidentschaft von János Kádár. Die Person Kádárs, angesichts der Verfolgungen und der Torturen, die die Rákosi-Gerö ihm zugefügt hatten, machte aus ihm vor der Revolution einen der kommunistischen Oppositionsführer und engen Mitarbeiter Nagys während der Revolution. Am 1. November noch erklärte er dem russischen Botschafter Andropow, dass er bereit sei, „falls nötig, mit nackten Händen zu kämpfen“. (100) Am 1. November noch sprach er im Radio im Namen der neuen Regierung Nagy, deren Mitglied er war. Wenn er auch als Innenminister in den Prozess gegen seinen Genossen Rajk verwickelt war und wenn er sich auch nicht an den Aktivitäten des Petöfi-Kreises beteiligte und Gerö nach Belgrad begleitet hatte, so schien er sich während der entscheidenden Tage ebenso gründlich vom stalinistischen Apparat getrennt zu haben wie Nagy und Losonczy. Was kann also die brüske Wendung erklären? Was hat sich tatsächlich ereignet? War Kádár gebrochen, ist er durch die Torturen ein seelenloser Körper, ein Instrument in den Händen der stalinistischen Polizei geworden? (101) Hat er einfach als Mann des Apparates reagiert und ist dem Druck der Bürokratie gewichen? Es ist unmöglich die Frage zu entscheiden. Sicher ist, dass die Präsenz Kádárs an der Spitze dieser Regierung aus dem letzten Aufgebot der Stalinisten, den Münnich, Apró, Szakasits, deren Entfernung aus der Regierung die Arbeiterräte verlangt hatten, der Kreml-Bürokratie dazu diente, Verwirrung unter den Arbeitern zu stiften.
In den ersten Tagen des Kampfes nach dem 4.November schien es, dass die Initiative des Handelns vor allem den härtesten Konterrevolutionären im stalinistischen Lager gehörte. So erklärte der ungarische Kommandant von Szombathely, der sich den Russen angeschlossen hatte, triumphierend im Radio: „Die Arbeiter haben zugeschlagen. In den Fabriken sind die Räte und Faschisten liquidiert.“ (102) Am 8. November benannte der Stalinist Ferenc Münnich, Innen- und Armeeminister der neuen Regierung, öffentlich den Willen des Kreml, die Macht der Arbeiterräte auszulöschen, die revolutionären Komitees der Armee zu beseitigen, und diejenigen, die er „Konterrevolutionäre“ nannte, aus den Arbeiterräten zu entfernen. Sicherlich waren die Räte anerkannt, aber die neue Regierung hatte ihnen alle Bedeutung genommen, indem sie dekretierte, dass sie keinerlei Befugnis hätten, wen auch immer in der Verwaltung zu ernennen oder abzusetzen. Sie verlangte des Weiteren von den Räten, keinerlei Entscheidung ohne Zustimmung eines „politischen Kommissars“ zu treffen, der ihnen von nun an beigeordnet werden sollte. (103)
Aber in der Realität trat klar zu Tage, dass in dem Maße, wie die bewaffneten Arbeiter nicht mehr mit den Waffen kämpfen konnten, dass trotz der Exekutionen, der Deportationen, der Verhaftungen, die Räte sich überall hielten. Erneuert und in dem selben Maße die Lücken füllend, wie sich die Reihen lichteten, wurden sie immer noch überall von den Arbeitern anerkannt, die keine andere Autorität und kein anderes Programm als das ihre anerkannten. Sieben Tagen des bewaffneten Kampfes hatten nicht gereicht, um den revolutionären Willen der Massen zurückzudrängen. Kádár musste die Taktik ändern, und er begann die ihm aufgetragene Rolle zu spielen.
Am 11. November erklärt Kádár im Radio, dass seine Regierung mit den Russen über deren Rückzug verhandeln werde. Nach seinen Worten unterstützten die Mitglieder der Regierung Nagy „vollkommen sein revolutionäres Programm“ und hätten den Wunsch geäußert, eng mit ihm zusammen zu arbeiten. Er versicherte, dass mehrere politische Parteien am politischen Leben teilnehmen können. Das Regime Rákosi-Gerö verdammend gibt er zu:
„Es gibt Leute in Ungarn, die befürchten, dass diese Regierung (Kádár) die Methoden der alten kommunistischen Partei und ihres Systems der Leitung wieder einführen würde. Es gibt keinen Mann in führender Position, der an so etwas denkt, denn selbst wenn er es wünschte, würde er von den Massen weggefegt.“ (104)
Am 12. November verkündete die englische KP-Zeitung, sie sei autorisiert zu erklären, dass Herr Kádár Gespräche mit Herrn Nagy geführt hat. (105) Am 14. November bestätigt Sándor Gáspár, der Führer der Gewerkschaften, dass die Regierung die Räte anerkenne und dass sie das Recht hätten, in den Fabriken Entscheidungen zu treffen, die die Direktoren ausführen müssen. Er präzisiert allerdings, dass die Räte bei den nächsten Wahlen in ihren Rechten eingeschränkt würden. (106)
In Budapest hatte sich inzwischen am 14. November der Zentralrat der Räte von Budapest konstituiert, der von allen Arbeiterräten gewählt war. Die Mitglieder sind sehr jung: Die Hälfte zwischen 23 und 28 Jahren. Manche „ältere“ hatten noch vor dem Rákosi-Regime die Repression des faschistischen Horthy-Regimes kennengelernt, einige waren sozialdemokratische Aktivisten bevor sie sich der KP anschlossen. Das ist der Fall von Sándor Bali, einem der Vertreter der Belojannis-Fabrik in Budapest, dessen Einfluss im Rat erheblich ist. Dieser Schlosser-Werkzeugmacher ist zusammen mit dem Ingenieur und früheren Schlosser, Karsai, der politische Inspirator der Mehrheit des Rates nach dem Ausscheiden des von Árpád Balás geleiteten Kádárflügels, seit dem 15. November. Die anderen herausragenden Mitglieder sind der 23 jährige Schlosser-Werkzeugmacher Sándor Rácz, ebenfalls Delegierter des Belojannis-Werkes, der Optik-Ingenieur Miklós Sebestyén, der Schlosser Ferenc Töke, Delegierter der Raffinerie von Csepel, György Kamocsai und der Vertreter der Eisenbahner, Endre Mester. Sie alle sind Vertreter der jungen Arbeitergeneration, der das stalinistische Regime wohl Qualifikation und Ausbildung gab, aber denen es die demokratischen Rechte vorenthalten hat. Nach der auf den 4. November folgenden Repression, ist der Zentralrat die einzige wirklich in Budapest anerkannte Autorität, in ständigem Kontakt mit dem revolutionären Komitee der Studenten und Intellektuellen, verkörpert er die Arbeiterrevolution. An diesen wendet sich Kádár, ohne andere Macht als die russischen Panzer, machtlos angesichts des Generalstreiks, um die Wiederaufnahme der Arbeit auszuhandeln. Später erklärt er:
„Die Regierung hat zu wiederholten Malen mit dem Rat von Budapest verhandelt, da sie einschätzte, dass der Zentralrat den Fabrikräten bei der Erfüllung ihrer Aufgaben und ihrer Ziele hilft.“ (107)
Vom 14. November an gibt der Zentralrat von Budapest bekannt, unter welchen Bedingungen die Arbeiter die Arbeit wieder aufnehmen würden. Es sind dieselben Forderungen der Revolution: Anerkennung des Streikrechts, Rückkehr Imre Nagys an die Macht, Abzug der Russen, freie und ehrliche Wahlen, Anerkennung der Parteien, die das existierende ökonomische System akzeptieren, vollständige Unabhängigkeit gegenüber der UdSSR, Neutralität Ungarns. Die Antworten Kádárs, ausweichend oder positiv, so wie sie am folgenden Tag veröffentlicht wurden, zeugen von seinem Wunsch, die Delegierten von der Reinheit seiner Absichten zu überzeugen, aber auch von seinen eigenen Grenzen … Er unterstreicht die katastrophalen ökonomischen Konsequenzen der Verlängerung des Streiks und erklärt, „von einer Rückkehr Imre Nagys kann keine Rede sein, so lange er sich auf ausländischem Territorium befindet“ (jugoslawische Botschaft). Er erklärt sich im Prinzip einverstanden mit dem Abzug der Russen: „Wenn erst mal diese reaktionäre Gefahr vorüber ist, werden die russischen Truppen Ungarns Territorium verlassen.“ Er verspricht die Schaffung eines „Systems mit mehreren Parteien“, „unter der Bedingung, dass diese Parteien das sozialistische System anerkennen“. Er verlangt von den Räten, Vorsicht walten zu lassen bei der Frage freier Wahlen, denn „es könne sein, dass unsere Partei geschlagen würde“. Er verspricht nichts bezüglich des ungarischen Urans, das „wir nicht selbst ausbeuten können“, aber er verspricht für die Zukunft, alle Handelsverträge mit der UdSSR zu veröffentlichen. Er verwirft energisch die Idee der Neutralität Ungarns. Schließlich erklärt er dem gegen die Deportationen auftretenden Rat: „Wir haben mit dem sowjetischen Kommando ein Abkommen geschlossen, wonach niemand aus Ungarn deportiert wird.“ (108)
Am Abend des 15. November nehmen die Delegierten des Budapester Zentralrats zur Kenntnis, dass die Arbeiter den Streik erst beenden wollen, wenn die wesentlichen Forderungen erfüllt sind. Am Sitz der Budapester Straßenbahngesellschaft versammelt, beschließen die Delegierten den Streik fortzusetzen. Zwei Forderungen werden hervorgehoben, ohne deren Erfüllung sich in ihren Augen nichts ändern kann: Die Rückkehr Nagys an die Regierung und der Abzug der Russen aus Budapest, dem in Etappen der Abzug aus der Provinz in kürzester Zeit „im Interesse der Freundschaft mit der Sowjetunion“ folgen muss. (109) Der Zentralrat von Budapest verzichtet also auf keine der Forderungen des Vortages. Doch die Rückkehr Imre Nagys, dessen Möglichkeit Kádár ahnen lässt, und der Abzug der Russen, dies wären Garantien, dass die Russen diesmal die Absicht haben, das politische Leben in der Hauptstadt sich wieder normalisieren zu lassen. Misstrauisch warnen sie Kádár, dass sie weiter auf dem Recht bestehen, für ihre Forderungen zu streiken, wenn es ihnen notwendig erscheint. Es ist klar, dass zu dieser Zeit die Mitglieder des Zentralrats glauben, dass es möglich sei, dass der Streik Kádár und die Russen in diesen beiden fundamentalen Punkten zum Nachgeben veranlassen könne. Kádár seinerseits will seine „wertvollen Gesprächspartner“ nicht verlieren. Mitten in die Versammlung dringen russische Soldaten, gestützt auf zwei Panzer und drei gepanzerte Fahrzeuge in den Saal ein. (110) Kádár, zum Telefon gerufen, entschuldigt sich bei den Arbeiter-Delegierten und interveniert beim russischen Kommandanten, dass dieser die Truppen zurückzieht. Dieser Zwischenfall trägt mit dazu bei, zumindest bei einer Minderheit der Delegierten, die Idee zu entwickeln, Kádár mache sich zum Fürsprecher der Räte bei den Russen, und dass man auf diese Art eine Politik des kleineren Übels versuchen könne. Tatsächlich besteht das „Spiel“ Kádárs, wie man später sehen wird, nicht darin, den Russen die Positionen des Rates, sondern umgekehrt darin, den Räten die Positionen der Russen aufzuzwingen.
Der Hunger und die Kälte wurden zu wertvollen Bundesgenossen Kádárs. Die während und nach den Kämpfen erduldeten Leiden, die Müdigkeit, die Entbehrungen hätten für sich allein nicht die Moral der Arbeiter brechen können. Doch da sie zu den Versprechungen Kádárs auf eine friedliche Lösung hinzukamen, entstand bei den Arbeitern eine gewisse Demobilisierung. Es waren gerade Hunger und Kälte, die für die Arbeiter von Csepel entscheidend waren, die Arbeit wieder auf zu nehmen.
Die Metaller von Csepel waren die Speerspitze der Revolution. Vom 23. Oktober an hatten sie gekämpft. Am Morgen des 4.November widerstanden sie den Russen, die ihre Fabrik angriffen. In dieser erbitterten Schlacht haben die Arbeiter des ungarischen Billancourt [1] viele ihrer besten Kämpfer verloren. Dennoch haben sie am selben Tage, an dem sie die Waffen niederlegten, die Fortsetzung des Generalstreiks beschlossen. Die Bauern organisierten die Beschaffung von Nahrungsmitteln. (111) Doch die Regierung Kádár verbot jeden Lebensmitteltausch außerhalb des Rahmens staatlicher Organe. Kádár vermehrt seine Versprechungen, aber auch den Druck und lässt immer die Möglichkeit einer friedlichen Lösung durchscheinen: Zahlreiche Arbeiter von Csepel würden gern ihre Wunden heilen. Und das ist der erste Sieg Kádárs, ein halber Sieg nur, aber einer, den er gründlich ausschlachten wird. Die Führer der Arbeiter von Csepel glauben, sie könnten die Arbeit wieder aufnehmen und den Streik beenden, ohne auf ihre Forderungen zu verzichten:
„Wir wollen gern die Arbeit wieder aufnehmen“ erklären sie am Abend des 15. November, „aber nur unter der Bedingung, dass die Verhandlungen zwischen Regierung und Arbeitern weiter gehen, und die Forderungen erfüllt werden. Wir werden den Kampf für die vollständige Durchsetzung der Ideen unserer Revolution fortsetzen, denn wir fühlen uns stark genug, um das Testament unserer im Freiheitskampf gefallenen Helden zu erfüllen. Wenn die Verhandlungen scheitern, kann keine Macht der Erde uns unsere unbezwingbare Waffe, den Streik, nehmen.“ (112)
Das Gewicht der Arbeiter von Csepel im Budapester Proletariat, das Gewicht ihrer Delegierten im Zentralrat Budapests, scheint die Waage zugunsten der „Versöhnler“ zu verschieben. Kádár drängt die Delegierten im Namen der materiellen Lage, den Streik zu beenden. Er wiederholt, dass die Fortsetzung des Streiks ein „nationaler Selbstmord“ ist und dass die Arbeitsaufnahme, die „Wiederherstellung der Ordnung“, die notwendige Vorbedingung eines jeden weiteren Schrittes vorwärts sei. Ohne Zweifel denken manche „Versöhnler“, dass man Kádár „helfen“ müsse, der nach dem Erreichen eines Streikendes sich den Russen gegenüber in einer besseren Position befände, um von ihnen Zugeständnisse zu erhalten. Auf jeden Fall haben jene, die so denken, nach einer Nacht langer Diskussionen, eine knappen Mehrheit.
Der Zentralrat der Arbeiter von Budapest erlässt jedenfalls am nächsten Morgen einen Aufruf zur Wiederaufnahme der Arbeit:
„Im Bewusstsein unserer Verantwortung gegenüber unserem Land und unserem Volk, das dermaßen gelitten hat, müssen wir sagen, dass im Interesse der nationalen Wirtschaft, aus humanitären und sozialen Gründen, und in Folge bestimmter Umstände, die Wiederaufnahme der produktiven Arbeit absolut notwendig ist (…) In dieser tragischen Situation gebietet euch euer gesunder Menschenverstand, euer Herz und euer Gewissen, die Arbeit am Samstag dem 17. November wieder aufzunehmen. (…) Wir proklamieren feierlich, dass diese Entscheidung in keiner Weise bedeutet, dass wir, auch nur um ein Komma von unseren Zielen und den Eroberungen unseres nationalen Aufstandes zurückweichen. (…) Die Verhandlungen gehen weiter und wir sind überzeugt, dass Dank der gegenseitigen Anstrengungen die ungelösten Fragen gelöst werden. Wir erbitten euer einstimmiges Vertrauen und eure Hilfe.“ (113)
Es ist klar, dass diese Position weit entfernt ist, die Zustimmung aller Arbeiter zu finden. Am selben Tage werden die Delegierten zurückgerufen und ihres Mandates entbunden. Man wirft ihnen vor, sich nicht an die Entscheidung des vergangenen Abends gehalten zu haben, die nach der Beratung der Arbeiter gefällt worden war. Zahlreiche Räte protestieren und erinnern den Zentralrat an die von ihm selbst festgelegten Bedingungen für die Wiederaufnahme der Arbeit: Rückkehr Nagys an die Macht und Abzug der Truppen aus Budapest. (114) Die Opposition artikuliert sich öffentlich: Am 17. November enthüllt ein Flugblatt, dass Kádár den Mitgliedern des Zentralrats mit Deportation gedroht hat, falls die Arbeit nicht wieder aufgenommen wird. Am 18. November fordert eine Arbeiterdelegation vom Zentralrat, dass er alle Räte der Provinz aufruft, einen nationalen Rat zu wählen, ein Parlament der Arbeiter, das von der Gesamtheit aller ungarischen Arbeiter gewählt wird. Nur dieser nationale Rat ist berechtigt in ihrer aller Namen zu verhandeln
Der Zentralrat von Budapest ertrinkt förmlich in einer Protestlawine. Der Appell zur Arbeitsaufnahme wurde nicht befolgt, der Rat akzeptiert den Vorschlag, die Versammlung eines nationalen Rates vorzubereiten, und ersucht förmlich bei der Regierung um Erlaubnis, die aber verweigert wird. (115) Die Situation scheint in ganz Budapest ungefähr so zu sein wie in Csepel, wo am 19. November 30 % der Arbeiter anwesend sind, aber keiner arbeitet. Einer ihrer Sprecher erklärt:
„Wir denken das einzig Sinnvolle, was wir im Moment machen können: Wir kommen in die Fabriken weil wir unseren Lohn brauchen und auch weil wir hier zusammen sind. Wenn wir zu Hause bleiben würden, wären die Fabriktore geschlossen und es wäre für die Regierung viel leichter, sich jeden von uns einzeln vorzunehmen als hier in der Fabrik.“ (116)
Die Provinz erweist sich als viel weniger zu Kompromissen geneigt, als die – zwar winzige – Mehrheit des Zentralrats von Budapest. Das ist nicht erstaunlich, denn in Budapest wurden die Räte erst etwas später: Nach dem Beginn des Aufstandes gebildet, und die ersten kämpfenden Arbeiter schlossen sich Einheiten revolutionären Studentenkomitees an. Der durch die Provokationen der AVH gegen die Demonstrationen vom 23. ausgelöste Generalstreik folgte. Während der Zeit des Aufstands waren die Arbeiterräte noch vereinzelt und hatten nicht die Möglichkeit, sich zu koordinieren oder ihre Struktur zu zentralisieren. Die Arbeiter kämpften in den Reihen der Aufständischen und ordneten sich der Autorität verschiedener Organisationen unter: dem Komitee der Studenten, dem nationalen revolutionären Komitee, das von Dudás geleitet wurde, und dem Komitee der Armee. Zahlreiche Arbeiter folgten vermischt mit anderen Freiheitskämpfern Maléter und somit Nagy. Erst als die Repression einsetzte und die aus der Revolution geborenen lokalen Ansätze der Doppelmacht angriff, ist die in den Fabriken organisierte Macht der Arbeiter, ihrer in den Fabriken gewählten Räte, in den industriellen Bastionen also, deutlich hervorgetreten. Und weil sie sich bewusst waren, dass nur die Organisation ihrer Klasse, in gewählten Räten, in der Lage ist, die Errungenschaften der Revolution auch im Namen der Gesamtheit der Bevölkerung zu verteidigen, haben die Verantwortlichen in den Räten, entsprechend dem Appell des Rates von Ujpest, den Zentralrat von Budapest gebildet. Man muss noch mal unterstreichen: Wenn er zum repräsentativsten Organ des organisierten Arbeiterwiderstandes geworden ist, so traf er in Budapest auf eine enorme Konzentration der russischen bewaffneten Kräfte und auf die sehr realen Reste der alten Avos und der Bürokratie, die die Regierung Kádár stützten. Im Gegensatz dazu ist in der Provinz der ganze Aufstand aus dem Generalstreik hervorgegangen und die Arbeiterräte haben, nachdem sie den Generalstreik durchgeführt hatten, direkt die Macht übernommen. Sie haben die Administration des stalinistischen Staates hinweggefegt und die bewaffneten Kräfte kommandiert. Auch die Regierung Nagy hatte Autorität nur vermittelt über die Räte. Sie haben also wahrhaftig und allein die Macht während der Zeit der Unabhängigkeit ausgeübt. Nach dem Angriff vom 4.November blieben sie die einzige Autorität in der Provinz, der Apparat der Partei und des Staates waren zertrümmert. An verschiedenen Orten musste das russische Kommando mit den Räten verhandeln. So war es in Miskolc, wo auch das Radio unter Kontrolle der Räte blieb und die russische Kommandantur sich weigerte einzugreifen, solange ihre Soldaten nicht angegriffen wurden. (117) Die Arbeiterräte der Provinz sind also Kompromissen deutlich abgeneigter als der Zentralrat von Budapest, der einem noch größeren Druck ausgesetzt ist. Sie üben die Macht aus und fordern dies für alle Räte.
Der Zusammenstoß mit den Bürokraten ist unausweichlich. Ein Sprecher der ungarischen Gewerkschaften, ein Anhänger Kádárs, erklärte am 19. November laut Humanité:
„Es gibt noch Genossen in Ungarn, die glauben, dass die Bildung von Räten nicht richtig war und die nichts als Gefahren in ihrer Tätigkeit sehen, haben sie doch nichts anderes als eine ziemlich anarchische Situation geschaffen, da sie sich nicht auf lokale Aktivitäten im Rahmen der Fabriken beschränken, sondern vorgeben, eine politische Rolle zu spielen und Macht ausüben.“ (118)
Die Situation ist also klar. Von den Bürokraten sind die einen entschieden gegen jede Existenz der Räte, andere sind zwar bereit, sie zu tolerieren, aber nur, wenn sie sich „auf Funktionen der wirtschaftlichen Organisation in lokalem Rahmen“ beschränken. Die Räte selbst sind entschlossen, „die Rolle von politischen Organen der Machtausübung zu übernehmen“. Der Rat von Budapest hatte dem Druck der Bürokraten nachgegeben, die Arbeiter haben ihn wegen der Entscheidung, die Arbeit wieder aufzunehmen, zurechtgewiesen und den nationalen Arbeiterrat geschaffen.
Die Versammlung des nationalen Arbeiterrats, des Arbeiterparlaments, sollte am Mittwoch dem 21. November um 9:00 im Budapester Sportpalast beginnen. Doch die Delegierten fanden die Saalzugänge von Polizei und Regierungstruppen, die von russischen Panzern unterstützt waren, besetzt. Sie entschieden also am Sitz der Straßenbahngesellschaft zu tagen. Kein Journalist konnte der fünfstündigen Versammlung beiwohnen. Das Gebäude war von einer Polizeikette abgeschlossen, die die Sitzung nur als „erweiterte“ Sitzung des Zentralrates von Budapest duldete.
Die erste Entscheidung des nationalen Rates war die Aufhebung des Appells zur Wiederaufnahme der Arbeit, die sowie so kaum mehr als ein Viertel der Arbeiter befolgt hatte. Der nationale Rat ordnete die Fortsetzung des Streiks erstmal für 48 Stunden an, auch aus Protest gegen die Versuche der Regierung, ihn am Zusammentreten zu hindern. Dieser Streikaufruf bezog sich auf alle Industriebereiche mit Ausnahme der Lebensmittelindustrie. Zur Vorraussetzung für die Wiederaufnahme der Arbeit wurde die Anerkennung des demokratisch gewählten nationalen Rates durch die Regierung als einzigem Repräsentanten der ungarischen Arbeiter gemacht. Unter dieser Bedingung sollte die Arbeit ebenso wie die Verhandlungen zwischen Regierung und Vertretern des nationalen Rates am 24. November wieder aufgenommen werden. Dabei sollte es um die bekannten Forderungen Rückkehr Nagys an die Macht und Befreiung der Gefangenen, auch Pál Maléters, den Rückzug der Russen und freie Wahlen mit Teilnahme aller Parteien, Presse- und Versammlungsfreiheit und die Unabhängigkeit Ungarns gehen. Die Verhandlungen zwischen dem nationalen Rat und der Regierung müssten in der Presse genau bekannt gemacht werden. Die Regierung müsse als Zeichen „des guten Willens sofort die internierten, verhafteten und deportierten Zivilisten und Armeeangehörigen frei lassen“ (119) und alle Personen vor öffentliche Gerichte stellen, die sich irgendwelcher Straftaten schuldig gemacht haben. (120) Die Antwort der Arbeiterklasse war also klar und eindeutig. Bevor sie die Waffen niederlegen würde, verlangte sie ernsthafte Garantien. Insbesondere ist die Forderung des nationalen Rates bedeutsam, sich als einzig berechtigter Repräsentant der ungarischen Arbeiterklasse anerkannt zu sehen. Mit dem nationalen Arbeiterrat wurde Wirklichkeit, was der Rat von Miskolc seit dem 28. Oktober forderte, nämlich ein „Generalstab“ der Arbeiterräte, wie er auch von Imre Nagy vorgeschlagen wurden. Das war die von der Arbeiterklasse bestätigte Forderung, die Macht mittels der Arbeiterräte als autonomen Klassenorganen, ihrer Sowjets auf örtlicher, regionaler und nationaler Ebene auszuüben. Eine Kraftprobe zwischen ihnen und der Bürokratie, die sie ganz beseitigen, oder zumindest jeder Bedeutung berauben will, ist daher unausweichlich. Doch zwischen einer Regierung, die sehr wohl wusste wohin sie die Arbeiter führen wollte und jeden ihrer Schläge sorgsam vorbereitete, und einer jungen unerfahrenen Führung, welcher politisch erfahrene Kader einer revolutionären Partei fehlten, zwischen der Bürokratie und ihren im Manövrieren geschickten Berufspolitikern und den Arbeiterräten ohne die Unterstützung einer revolutionären Partei vom Schlage der Bolschewiki 1917 an ihrer Seite, da brauchte es viel Zeit und wiederholtes Zögern bis die Absichten der Kádár & Co klar wurden.
Bis jetzt noch war es für die Bürokratie zu früh, die Kraftprobe zu wagen. Die revolutionären Komitees, die auf jeder Ebene der Verwaltung und der Staatsorgane existierten, waren noch ein zu großes Hindernis für diesen Schritt der Bürokratie. Seit dem 22.November hatte die Regierung begonnen, die Komitees in den Ministerien anzugreifen: „Die revolutionären Komitees in den Ministerien wollen Entscheidungen fällen, welche ihre Kompetenzen weit übersteigen und die weder die Wiederaufnahme der Arbeit, noch die Wiederherstellung der Ordnung begünstigen“, erklärte Radio-Budapest und fügte hinzu:
„Die Regierung hat den Leitern der Ministerien den Befehl gegeben, die Aktivitäten dieser Komitees zu beschränken und nur Vorschläge zu akzeptieren, die wirklich konstruktiv sind.“ (121)
Am selben Tage sprach sich der Arbeiterrat von Csepel, getreu seiner „versöhnlerischen“ Linie vom 16. November und mit ihm der Budapester Zentralrat erneut gegen den vom nationalen Rat ausgerufenen 48-stündigen Generalstreik aus. Nachdem er bei der Regierung gegen die Entscheidung, den nationalen Rat zu verbieten, protestiert hatte, und ein „Ende der offenen Gewaltmaßnahmen gegen die Arbeiter und ihre Vertreter“ gefordert hatte, beurteilte er den Streikaufruf als „schweren Fehler“, da er die wirtschaftliche Situation noch schwieriger machte. Er forderte, „anzuerkennen, dass die Periode des ungestümen Handeln und des freien Laufs der Gefühle zu Ende“ sei, und dass man sich der Waffe des Streiks „vernünftiger“ bedienen müsse. (122)
Die Stellungnahme der Arbeiter von Csepel scheint zu diesem Zeitpunkt entscheidend gewesen zu sein. Denn am Vormittag des 23. November verkündete Radio-Budapest die Unterzeichnung eines Abkommens zwischen Kádár und József Balázs, dem Vorsitzenden des Budapester Zentralrats, von der vergangenen Nacht, über die Wiederaufnahme der Arbeit. Die Autorität der Räte in den Fabriken wurde von der Regierung anerkannt, inklusive des Rechts, die Direktoren zu wählen. Die Verhandlungen zwischen Regierung und Räten werden wieder aufgenommen, wobei sich die Räte das Recht, erneut zur Waffe des Streiks zu greifen, vorbehalten. (123) Ohne Zweifel konnten sich die versöhnlerischen Kräfte der Anerkennung der Räte durch die Regierung rühmen, was die im Radio erfolgte Bekanntgabe der Einigung zwischen Kádár und dem Zentralrat von Budapest implizierte. Der Schriftstellerverband erklärte am selben 23. November seine Unterstützung für die Aktion der Räte und „für die Erhaltung der sozialistischen Errungenschaften“ und rät zu einer festeren Haltung gegenüber der Regierung, aber auch zur „Wiederaufnahme der Arbeit, ohne Konzessionen in den wichtigen Forderungen“. (124) Mehr noch als die der Schriftsteller, bei der man den Einfluss von Tibor Déry finden kann (125), ist die Opposition der Arbeiter noch eindeutiger: Ein Journalist berichtet, dass beim „zentralen Rat von Budapest, Hunderte von Telefonanrufen die Fortsetzung des Streiks, insbesondere auch wegen der Entführung Imre Nagys. verlangten und der Appell zur Wiederaufnahme der Arbeit nicht befolgt wurde“. (126)
Am 4. November hatte Imre Nagy um politisches Asyl in der jugoslawischen Botschaft angesucht. Mit ihm seine politischen Freunde, Géza Losoncy, Ferenc Donáth, Szilágyi, alles die alten Kommunisten, die Witwe von Rajk, Gábor Tánczos, der Sekretär des Petöfi-Kreises, insgesamt etwa dreißig Personen. Unter ihnen waren auch der Philosoph Lukács, der ehemalige Botschafter in Paris, Zoltán Szántó, und der alte Kommunist Zoltán Vas. Die drei Letztgenannten verließen später die Botschaft und sind nicht wieder aufgetaucht. [2] Aber am 21. November wurde eine Vereinbarung zwischen der Regierung Jugoslawiens und der Regierung Kádár unterzeichnet, die es Nagy und seinen Gefährten freies Geleit zu ihren Wohnungen garantierte.
Wir hatten schon von der kommunistischen britischen Zeitung gehört, dass Nagy und Kádár, sich „unterhalten“ haben. Am 14. November wischte Kádár die Verleumdungen Nagys beiseite und sagte, „ich glaube nicht, dass Herr Nagy der Konterrevolution bewusst geholfen hat. Weder die Regierung, noch die Russen wünschen seine Freiheit einzuengen.“ (127) Den Räten gegenüber hatte Kádár von Vorgesprächen mit Nagy gesprochen, sobald dieser auf ungarisches Territorium zurückkehre. Das Abkommen mit der jugoslawischen Regierung, wie sie es am 23.November veröffentlichte, war auf der Linie der Versprechungen Kádárs. Die Befreiung Nagys konnte nichts anderes bedeuten als die Wiederaufnahme der Verhandlungen mit ihm und die zumindest teilweise Erfüllung der Forderungen der Arbeiter, die seine Rückkehr an die Macht forderten. Hat Nagy nach dem Verlassen der jugoslawischen Botschaft tatsächlich mit Kádár im Parlament konferiert? Nach Ansicht eines Korrespondenten der Nachrichtenagentur Reuters überlegten beide die Möglichkeit, eine Koalitionsregierung Nagy-Kádár zu bilden. Die Rolle Kádárs und seine wahren Absichten sind wenig klar. Doch in Wirklichkeit spielt das keine Rolle. Ob Kádár bewusst so gehandelt hat oder nicht, so missbrauchte er in jedem Falle Nagy und die jugoslawische Regierung, indem er als Lockvogel diente, um Nagy aus seiner Zuflucht herauszulocken, damit die Russen sich seiner bemächtigen konnten. Tatsächlich hat Nagy auf das Versprechen Kádárs hin die Botschaft verlassen. Dieses sofort gebrochene Versprechen ermöglichte es den Russen, ihn zu verhaften. Kádár hat dies alles gedeckt, indem er verkündete, Nagy sei freiwillig nach Rumänien gegangen. Schlimmer noch, er leugnete seine Versprechen vom Vortag und erklärte: „Dieser Mann ist zum Hampelmann der Konterrevolutionäre und der Horthy-Anhänger geworden.“ (128)
Die Entführung Nagys durch die Russen und das Leugnen seiner Worte vom Vortag durch Kádár waren die schwerste Verurteilung der Politik der „Versöhnler“, wie ein Sprecher des Rates sagte. Kádár, der noch eine Woche vorher zu den Räten sagte, „bringt Nagy zurück, und ich werde froh sein, meinen Platz für ihn zu räumen“, hatte sich jetzt völlig der russischen Lesart angeschlossen, indem er vorgab, „die Affäre Nagy ist beendet“. Der Rat bestätigte die Falschheit der bei der Mehrheit der „Versöhnler“ verbreiteten Ansicht, der zufolge man einen Unterschied zwischen Kádár und den Russen machen könne. Der Rat präzisierte, „Kádár verfolgt nun eine harte Linie und stützt sich nur noch auf die Anwesenheit von 5.000 Panzern“. Der Budapester Zentralrat hält dagegen weiterhin seine Forderungen nach der Rückkehr Nagys und den Rückzug der Russen aufrecht:
„Wir werden nicht nachgeben, und die Regierung weiß das. Die Rückkehr Imre Nagys an die Macht war und ist unsere wichtigste Forderung. Was immer passiert, wir werden siegen.“ (129)
Er schließt seinen Appell mit einem Beweis seines Wunsches nach Versöhnung um jeden Preis:
„Im Interesse der Bevölkerung verlangen wir trotz allem von den Räten, ihre Arbeit fortzusetzen und selbst die Produktion zu steigern.“ (130)
Und während man annehmen könnte, dass der Verrat Kádárs gegenüber Nagy, der auch ein Betrug an den Arbeiterräten war, den Budapester Zentralrat zu einer unversöhnlicheren Haltung führen würde, sieht man sich getäuscht: In den nächsten Tagen folgt ein Rückzug dem anderen. Am 20.November hatte ein Sprecher gesagt, die Räte seien bereit, auf die Forderung der Rückkehr Nagys zu verzichten, wenn „dieser persönlich bestätigt, dass er es ablehnt, Regierungschef zu werden“. (131) Nach Ansicht der Delegierten, die mit Kádár gesprochen hatten, wäre es besser, vorläufig die Frage der Rückkehr Imre Nagys fallen zu lassen. Einige Führer der Räte möchten einen geordneten Rückzug, den die breiten Kreise der Arbeiterschaft für eine Kapitulation halten (132):
„Sie warnten Kádár, dass spontane Streiks ausbrechen werden, wenn herauskommen sollte, dass den ungarischen Arbeitern die Unwahrheit darüber gesagt worden ist, was mit Imre Nagy geschehen ist.“ (133)
Sobald die Bürokraten einen Rückzug erreicht haben, zerstören sie alle Illusionen, bauen ihren Vorteil weiter aus und zerstören die Räte. So verschwanden die „Versöhnler“ angesichts der Abwesenheit jeder Möglichkeit einer Versöhnung.
Sam Russel, Korrespondent des offizielles Organs der britischen KP, Daily Worker, hatte sich nach Csepel begeben und hoffte, in seinen Gesprächen mit den Führern der Räte den Beweis zu erhalten, dass sie beginnen, die Regierung Kádár zu unterstützen. Doch trotz seiner Bemühungen musste er das Gegenteil berichten. Sicherlich waren die Führer von Csepel gegen den Streik gewesen, aber nicht aus Solidarität mit Kádár. Russel schrieb:
„Die sich ausbreitende ‚Verwirrung‘ kündigt den offenen Kampf zwischen Kádár und den Räten an:
Ich habe mit dem Sekretär des provisorischen Arbeiterrates, Béla Szenetzy, dem Vize-Präsidenten Pál Kupa und einem anderen Mitglied des Rates, József Devenyi, gesprochen. Aus diesen Gesprächen geht klar hervor, dass es noch viel Verwirrung bezüglich der Rolle der Räte gibt, nachdem sie durch das neue Gesetz dauerhaft geworden sind. Es gibt noch ein bisschen die Idee, dass sie die Rolle des Arbeitgebers und der Gewerkschaft gleichzeitig ausfüllen und eine vage politische Funktion haben könnten.“ (134)
Dazu müssen wir aber berücksichtigen, dass die Räte, auch in Csepel, eine politische Rolle spielen und das Organ der Macht der Arbeiter sein wollen. Hören wir denselben kommunistischen Journalisten Bericht erstatten über die vom Budapester Rat vorgebrachten Gründe, um seine Ablehnung des Streiks zu rechtfertigen:
„Den Streik fortzusetzen, könnte den Arbeitern mehr schaden als nützen. Es ist besser Geld zu verdienen um etwas zum Essen zu kaufen, als aus Hunger gezwungen zu sein, zur Arbeit zurückzukehren.“ (135)
Die Führer verschiedener Räte, so besonders jene des Zentralrates von Budapest, sind davon überzeugt, dass dieser Streik mehr schadet als nutzt. Dennoch haben sie eine Vorstellung davon, was ihre Rolle ist, die Rolle der Arbeiterräte und der Arbeiterklasse. Und in dieser Hinsicht ist keinerlei Verständigung möglich. Aber es bedarf einer gewissen Zeit, damit ein politisches Organ wie der Zentralrat eine politische Homogenität erreicht, die der der Arbeiterklasse entspricht. Die Abwesenheit jeder Avantgarde-Organisation, die es erlaubt, die Erfahrungen und Stellungnahmen zu vereinheitlichen; die Atmosphäre der Straßenkämpfe und dann der Repression, das alles ist kaum geeignet, die politische Demokratie zu begünstigen, die die Bedingung für politische Klarheit ist. Schon am 14. November hat der erste Vorsitzende des Budapester Zentralrats, Árpád Balász, sich erlaubt eine Erklärung im Namen des Zentralrates für die Wiederaufnahme der Arbeit im Radio abzugeben. Die Mehrheit des Rates enthob ihn daraufhin seiner Funktionen, da sie annahm, dass er damit, bewusst oder unbewusst, Kádár in die Hände gespielt habe und verbot seinen Mitgliedern jede Erklärung im Namen des Rates, die nicht vorher durch Abstimmung gebilligt ist. Der neue Präsident des Zentralrates wurde von den Delegierten gewählt, es war József Devenyi. Einige Tage später jedoch, am 23. November, wegen mehrerer Versuche seinerseits Zeit zu gewinnen, wurde ihm dies von der Mehrheit des Rates vorgeworfen und er trat vom Amt zurück. Von nun an war der 23-jährige Schlosser Sándor Rácz Präsident, flankiert von einem aus der gleichen Fabrik stammenden Kollegen, Bali; und von Karsai als Vizepräsident. Diese drei Männer blieben bis zum Ende Vorsitzende.
Es war der Vizepräsident, der Schlosser-Dreher Sándor Bali, dem die Aufgabe oblag, am 25. November angesichts dieser Regierung und um sie für Verhandlungen zu gewinnen, eine Konzeption von der Rolle de Räte darzulegen, die ganz offensichtlich das Ergebnis eines Kompromisses ist:
„Es ist die ungarische Arbeiterklasse, die die Räte geschaffen hat, die zur Zeit die politischen und ökonomischen Organisationen sind, hinter denen die Arbeiterklasse steht. (…) Wir wissen selbst, dass die Räte keine politischen Organisationen sein können. Man begreift, dass wir uns der Notwendigkeit bewusst sind, eine politische Partei und Gewerkschaft zu haben. Aber da es nun so ist, dass wir im Augenblick nicht die Möglichkeit haben, diese Organisationen zu schaffen, sind wir gezwungen, unsere ganze Kraft auf einen einzigen Punkt zu konzentrieren und den Lauf der Ereignisse abzuwarten. Wir werden, und wir können nicht von Gewerkschaften sprechen, bevor nicht die ungarischen Arbeiter ihre Gewerkschaften von der Basis aus geschaffen und ihnen das Streikrecht zurückgegeben haben.“ (136)
Tatsächlich jedoch, ist der zentrale Rat unausweichlich gezwungen, eine politische Rolle zu spielen. Wie ein Mitglied des Rates, Ferenc Töke, später schreibt, war Karsai gezwungen, „den Führern der Regierung zu sagen dass wir eine ökonomische Mission zu erfüllen hatten, dass wir durchaus keine Neigung hatten, eine politische Rolle zu spielen, dass aber ihre Doppelzüngigkeit uns genau dazu zwingt“. (137) Ebenso muss der Rat Kádár am 26.November wissen lassen, dass außer seinen alten Forderungen, Rückkehr von Nagy und Abzug der Russen, Schluss mit den Deportationen, er ihm den Wunsch der Arbeiter erklärt, eine bewaffnete Arbeitermiliz zu organisieren und eigene Zeitungen zu haben. (138) Die Räte haben vollkommen begriffen, dass ihre Autorität und ihre Macht nichts sind, solange sie über keine bewaffnete Macht verfügen; diese Macht kann nichts anderes sein als das Volk in Waffen. Sie wollen bewaffnete Arbeitermilizen. Und sie lehnen das bestehende Monopol der Partei über die Presse mit den ausschließlichen Zeitungen der Partei und der genehmigten Gewerkschaft ab. Sie wollen ihre eigenen Zeitungen, um ihre eigenen Positionen vertreten, um ihre Vorschläge machen zu können, um Rechenschaft abzulegen, um zu diskutieren. Sie deuten damit eindeutig an, dass sie beabsichtigen, sich dem „Staat der Gendarmen und der Bürokraten“ entgegenstellen zu wollen. Sie stehen in Opposition zu ihm, wollen ihre eigene Armee und Presse. Kádár dagegen erklärt gegenüber Humanité, dass sie „konterrevolutionäre Elemente“ sind, die „unmögliche Forderungen stellen“. (139) Und nachdem Kádár die Räte anerkannt hat, um die Wiederaufnahme der Arbeit zu erreichen, erklärte er dann, dass sie autorisiert wären, über „die Probleme der Arbeit zu diskutieren“. (140) Der zentrale Rat bereitet unter der Leitung von Sebestyén die Herausgabe seiner Arbeiter-Zeitung vor. Sie wird in der Druckerei beschlagnahmt, mit dem Bericht von einer Diskussion, wo Kádár erklärt, „es interessiert mich wenig, ob ihr mich anerkennt oder nicht, mit 200.000 Soldaten hinter mir bin ich es, der in Ungarn das Sagen hat“. (141) Der Rat gibt also eine hektographierte Zeitung heraus, doch die Behörden beschlagnahmen auch die Vervielfältigungsmaschinen. (142) Der zentrale Rat organisiert 24 Stunden lang den Boykott des KP-Parteiorgans: Die Arbeiter kaufen es und zerreißen es vor dem Lesen zu Papierschnitzeln, so dass Ferenc Töke später schreibt, „die Leute marschierten bis zu den Knöcheln im Papier“. (143)
Der Rat beschließt die Verteilung hektographierter Flugblätter, manchmal nur per Schreibmaschine vervielfältigt, und berichtet darin von seinen Aktivitäten, und ermuntert alle anderen Räte, Gleiches zu tun. (144) Die Delegierten treffen noch einmal Kádár: „Das wird ein entscheidendes Treffen“, erklärt ein Delegierter der Presse. „Wenn die Verhandlungen scheitern, gibt es keine Garantie, dass wir die Arbeiter an einem spontanen Streik hindern können.“ (145) Sie verlangen Änderungen am Gesetz über die Räte und ihre Autorisierung, nicht nur in den Fabriken, sondern auch da, wo sie nicht genehmigt sind: In den Ministerien, bei der Post, den Eisenbahnen.
Népakarat, das Organ der Gewerkschaften ist beauftragt, auf die drei Hauptforderungen der Räte zu antworten: Beherrschende Stellung der Räte in der Politik, Schaffung regionaler Räte und Publikation eines Zentralorgans. Dies seien „destruktive“ Forderungen, die Räte „sollen keine wie immer auch geartete politische Rolle spielen, sondern nur eine ökonomische“. Eine Zeitung sei absolut nicht „notwendig“ und die „Schaffung regionaler Räte stünde nicht in Einklang mit den Aufgaben der Räte“. Diese Aufgaben resümiert Népakarat: Das tun, was sie auf Ebene der Fabrik tun können, nämlich die Fabriken reorganisieren. (146) Die Bürokratie ist bereit, Räte dann zu tolerieren, wenn sie als gehorsame Handlanger in der Verwaltung der Fabriken nützlich sind. Sie verlangt für sich das Monopol der Leitung des Staates, des politischen Lebens und der Presse. Entweder die Räte beugen sich, oder sie werden sie zertrümmern. Es gibt keinen Mittelweg und keinen Ausgleich. Für Kádár und die russischen Bürokraten ist es zwingend, dass die Räte auf die Macht verzichten.
Am 4.Dezember startet die Regierung ihre Offensive. Sie richtet sich gegen die revolutionären Komitees, die bisher nur in der Armee aufgelöst wurden. Entsprechend einem Regierungskommuniqué nehmen die Komitees „keine Rücksicht auf die Vorhaben der Regierung, die ihre Aktivitäten reglementiert, ihren Aktionrahmen limitiert und die Zuständigkeiten festlegt“. (147)
„Die Erfahrung zeigt, dass die Komitees keine Tätigkeit von öffentlichem Interesse entfaltet haben, sondern im Gegenteil, dort wo sie existieren, die Arbeit der staatlichen Autoritäten behindern.“ (148)
Die revolutionären Komitees sind daher entsprechend einem Dekret des Innenministers Münnich aufgelöst. Gleichzeitig verkündet er die Existenz und die Auflösung eines „zentralen Exekutivkomitees der revolutionären Komitees“. (149) Miklós Gimes, der sich geweigert hatte zu emigrieren, wird am 5. Dezember verhaftet.
Dann, in dem Glauben, sie würden der Einschüchterung und der Drohung weichen, schickt die Regierung die Polizei gegen die Führer der Arbeiterräte. Mehr als Hundert von ihnen werden in der Nacht zum 6. Dezember verhaftet. Der Zentralrat „wird buchstäblich von Protesten gegen die Verhaftungen der Mitglieder der Arbeiterräte überflutet“. (150) Am 7. verurteilt er in einer Proklamation „die im ganzen Land gegen die Arbeiterräte organisierte Angriffsfront. Wenn das weitergeht, werden wir die einzige Möglichkeit, ein normales Leben und Ordnung herzustellen, verlieren“. (151, 152) Schon brechen zahlreiche spontane Streiks aus, die Hälfte der Arbeiter von Csepel befindet sich im Streik. Jene, die an Versöhnung geglaubt hatten, erklären:
„Unsere Verhandlungen mit der Regierung haben nicht zu den gewünschten Zielen geführt. Es scheint, dass János Kádár sich nicht von gewissen Personen seiner Umgebung trennen kann.“ (153)
Nach einem letzten und vergeblichen Vorstoß, beschließt der Rat nach dem Bericht von Sándor Rácz, der die Delegation geleitet hatte, den 48-stündigen Generalstreik. Er klagt die „im ganzen Land von der Regierung, und der UdSSR unterstützte Kampagne gegen das Volk und gegen die Arbeiter an, die das ganze ungarische Volk und seine Repräsentanten ignoriert“. (154) Der um die Repräsentanten der verschiedenen Räte aus der Provinz erweiterte Zentralrat von Budapest wendet sich an ganz Ungarn. „Die Arbeiter der ganzen Welt werden zu Solidaritätsstreiks mit ihrem Kampf für ein Leben ohne Angst und für individuelle Freiheit“ (155) aufgefordert.
Die Regierung Kádár schlägt mit der Verhängung des Kriegsrechts zurück und erklärt alle Arbeiterräte, den Zentralrat von Budapest an erster Stelle, für ungesetzlich, da er versucht habe „aus dem zentralen Arbeiterrat von Budapest, ein Organ der zentralen Exekutive“ zu machen (156), dass er „eine neue Macht konstruiert hat, um gegen die Exekutivgewalt des Staates zu opponieren“. (157) So erklärt die Bürokratie der Arbeitermacht den offenen Krieg.
1. Die 1898 gegründeten Renault-Werke in Paris Boulogne-Billancourt waren bis 1980 größte Fabrik Frankreichs. Ihre Arbeiterschaft galt als die Speerspitze der französischen Arbeiterklasse, so bei der Streikwelle 1936, beim großen Renault-Streik 1947 und im Mai 1968.
2. Lukács tauchte am 29.3.1957 wieder auf, war aber in Ungarn verfemt und geächtet. Siehe Fetjö, a.a.O.
95. Michel Gordey, France Soir, 12. November
96. Ibidem, 16. November
97. New York Times, 8. November
98. Daily Telegraph, 10. November
99. New York Times, 25. November
100. Tibor Méray, berichtet in seinem Bericht Imre Nagy während der Revolution (in Communisme qui n’oublie pas l’homme, Plon, S. 249) ausführlich über das Gespräch der Minister, die gekommen waren, um schon im Voraus gegen die Besetzung aller strategisch wichtigen Punkte zu protestieren: „Der eine nach dem anderen, die wichtigsten Minister des Kabinetts, unterstützen den ‚Alten‘“. Der schärfste Protestierer war sein Nachfolger Kádár. Er sagte, er sei bereit als Ungar zu kämpfen, wenn es sein muss: „Wenn ihre Panzer,“ schrie er den sowjetischen Botschafter an, „nach Budapest eindringen, dann werde ich auf die Straße gehen und ich werde gegen sie mit nackten Händen kämpfen.“
101. Franc-Tireur, 29. November
102. The Daily Worker, 5. November
103. Franc-Tireur, 5. November
104. Ibidem, 12. November
105. The Daily Worker, 12. November
106. France-Soir, 15. November
107. L’Humanité, 10. Dezember
108. Franc-Tireur, 16. November
109. Ibidem
110. Ibidem
111. Daily Telegraph
112. Tribune de Genève, 16. November
113. Ibidem
114. New York Times, Mac Cormac, 17. November
115. Ibidem, 19. November
116. Franc-Tireur, 20. November
117. Figaro, 1. Dezember
118. L’Humanité, 21. November
119. Tribune de Genève, 22. November
120. Franc-Tireur, 22. November
121. Ibidem, 23. November
122. Figaro, 23. November
123. Franc-Tireur, 24. November
124. Ibidem
125. L’Humanité, 23. November
126. New York Times, 25. November
127. L’Humanité, 27. November
128. L’Humanité, 27. November
129. Franc-Tireur, 28. November
130. Le Monde, 29. November
131. France-Soir, 1. Dezember
132. New York Times, 1. Dezember
133. Combat, 1. Dezember
134. The Daily Worker, 28. November
135. Ibidem, 27. November
136. siehe Pologne-Hongrie 1956, a.a.O., S. 286
137. Ibidem, S. 260
138. Le Monde, 28. November
139. L’Humanité, 28. November
140. The Daily Worker, 24. November
141. siehe Pologne-Hongrie 1956, a.a.O., S. 261–262.
142. Ibidem, S. 262
143. Ibidem, S. 262
144. Figaro, 1. Dezember
145. Combat, 1. Dezember
146. Figaro, 1. Dezember
147. A.F.P., 4. Dezember
148. New York Times, 5. Dezember
149. Ibidem
150. Tribune de Genève, 8. Dezember
151. Daily Telegraph, 8. Dezember
152. Figaro, 8. Dezember
153. Le Monde, 8. Dezember
154. Daily Telegraph, 10. Dezember
155. Daily Mail, 10. Dezember
156. L’Humanité, 10. Dezember
157. Le Monde, 11. Dezember
Zuletzt aktualisiert am 7.7.2011