Rosa Luxemburg


Die Theorie und die Praxis


VI

Kehren wir nach Preußen zurück.

Ich habe Anfang März angesichts der begonnenen Wahlrechtskampagne und der steigenden Demonstrationsbeweguflg erklärt, die Partei müsse, wenn sie die Bewegung weiter vorwärtsführen wolle, die Losung des Massenstreiks auf die Tagesordnung stellen, wobei ein Demonstrationsmassenstreik der erste Schritt in der gegenwärtigen Situation sei. Ich meinte, die Partei stehe vor einem Dilemma: Entweder wird sie die Wahlrechtsbewegung zu schärferen Formen steigern, oder aber die Bewegung wird, wie schon 1908, nach kurzer Zeit wieder einschlafen. Dies war es ja, was den Genossen Kautsky gegen mich auf den Plan gerufen hat.

Und was sehen wir? Genosse Kautsky weist darauf hin, daß wir ja, mir zum Trotz, keine Spur von Massenstreik erlebt hätten, er triumphiert, daß meine Anregung von den Verhältnissen „mausetot“ geschlagen worden sei. Nun, Genosse Kautsky hat, scheint s, im polemischen Eifer ganz übersehen, daß damit leider noch etwas anderes „mausetot“ geschlagen wurde: nämlich die Demonstrationen und mit diesen die Wahlrechtsbewegung selbst. Genosse Kautsky bewies gegen mich, daß eine Steigerung der Demonstrationen gar nicht nötig sei, daß kein Dilemma für die Partei bestehe, die Hauptsache sei, „vor allem die Straßendemonstration weiter zur Anwendung zu bringen, darin nicht zu erlahmen, sie im Gegenteil immer machtvoller zu gestalten“. [1*] Nun, die Straßendemonstrationen haben seit April gänzlich aufgehört. Und zwar nicht etwa aus Mangel an Stimmung und Kampflust bei den Massen, sie sind nicht etwa an innerer Erschöpfung eingeschlafen. Nein, die Straßendemonstrationen sind einfach von den leitenden Parteiinstanzen abbestellt, entgegen den Anstrengungen und Versuchen der Parteigenossen in der Provinz, wie der 1. Mai gezeigt hat, wie noch im Mai die Demonstrationen in Braunschweig, in Breslau gezeigt haben, mit Vorbedacht abbestellt worden. Genau wie ich bereits in meiner ersten Replik in der Neuen Zeit schrieb, hatte man schon Ende März – ohne den weiteren Gang der Ereignisse und die Situation abzuwarten – die Demonstration zum 10. April [1] unter dem Drucke der Stimmung in der Provinz mit dem Gefühl festgesetzt: Nun aber Schluß! Und Schluß ist gemacht worden. Keine Demonstrationen, nicht einmal Versammlungen befassen sich mehr mit der Wahlrechtsfrage, die sturmatmende Rubrik des Wahlrechtskampfes ist aus der Parteipresse verschwunden. Und als sicherstes Symptom, daß die Sache einstweilen vorbei und nicht mehr aktuell ist, kann der Umstand dienen, daß unser leitendes Zentralorgan sich mit der Taktik im Wahlrechtskampf zu befassen begann. „Die Volksbewegung größten Stils“ [2] ist vorläufig nach Hause geschickt worden.

Was sagt Genosse Kautsky dazu? Wagt er, der gegen mich „Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung“ [3] ins Treffen führte, auch nur ein Wort des leisesten Tadels gegen die obersten Behörden“, die entgegen seiner Mahnung, ja in Straßendemonstrationen nicht zu erlahmen“, der Demonstrationsbewegung einfach den Garaus gemacht haben? Im Gegenteil, hier ist Genosse Kautsky voller Bewunderung, er findet nur Worte der Begeisterung für „die jüngste Demonstrationskampagne“, die „ein Muster erfolgreicher Ermattungsstrategie“ war. [4] Ganz richtig. So sieht eben in der Praxis die „Ermattungsstrategie“ aus, die nach zwei kühnen Schritten sich „ermattet“ auf den Lorbeeren ausruht und die schmetternde Ouvertüre der „Volksbewegung größten Stils“ im kleinlauten Knurren der Vorbereitungen für die Reichstagswahlen auslaufen läßt.

Die Wahlrechtsbewegung ist also wieder auf ein, vielleicht zwei Jahre zum Stillstand gebracht, und zwar in einem so geschickt ausgewählten Moment, daß damit der Regierung der größte Dienst erwiesen worden ist, den man ihr überhaupt hätte erweisen können.

Die Zurückziehung der Wahlrechtsvorlage durch Bethmann Hollweg war der entscheidende Moment. Die Regierung befand sich gänzlich in der Klemme. Die parlamentarische Flickarbeit an der Wahlreform, der parlamentarische Kuhhandel war bankrott. Die Gegner standen am Ende ihres Lateins. Wollte man wirklich mit dem „Wahlrechtssturm“, mit der Losung: „Keine Ruhe in Preußen“, mit den großen Worten des preußischen Parteitags Ernst machen, dann war der Zusammenbruch der Regierungsvorlage der gegebene Moment, um sofort auf dieses Fiasko der parlamentarischen Aktion unter derh Rufe: Her mit einer neuen Vorlage! mit einem allgemeinen grandiosen Vorstoß, mit Straßendemonstrationen im ganzen Lande einzusetzen, die dann weiter zum Demonstrationsmassenstreik geführt und den Kampf mächtig vorwärtsgetrieben hätten. Genosse Kautsky, der mir gütigst vorschlägt, solche Einfälle, wie zum Beispiel das „bewaffnete“ Erscheinen im Treptower Park [5], als die Anwendung meiner „Strategie“ anzuerkennen, hat hier ein deutliches Beispiel dessen, was „meine Strategie“ in Wirklichkeit will. Nicht kindische Donquichotterien, wie die vom Genossen Kautsky mir zugemutete, sondern politisches Ausnutzen der Niederlagen des Gegners wie der eigenen Siege, was übrigens nicht sowohl die Erfindung irgendeiner „neuen Strategie“ als vielmehr das Abc jeder revolutionären, ja jeder ernsten Kampftaktik ist, das war die Aufgabe der Partei. Ich will damit nicht etwa die unbedingte Pflicht der Partei aussprechen, alle Montag und Donnerstag mal eine „revolutionäre Periode“ einzuleiten. Aber ich meine: Wenn die Partei eine Aktion beginnt, wenn sie einmal Sturm geläutet und ihre reisigen Völker auf den Plan gerufen hat, wenn sie von einer „Volksbewegung größten Stils“, vom Sturm „mit allen Mitteln“ gesprochen, dann darf sie nicht nach zwei Anläufen sich plötzlich hinter dem Ohr kratzen, gähnen und erklären: Es war nichts, für diesmal war s nicht ernst gemeint, gehen wir nach Hause. Eine solche Sturmmacherei auf Probe und Kommando ist meines Erachtens der Größe der Partei und des Ernstes der Situation unwürdig und geeignet, die Partei in den Augen der Massen zu diskreditieren. Die begonnene Wahlrechts- und Demonstrationsbewegung war ferner eine ausgezeichnete Gelegenheit zur Aufrüttelung, Aufklärung der indifferenten Massen, zur Gewinnung gegnerisch gesinnter Arbeiterkreise, wie es die regelmäßige Agitation nicht entfernt zu tun imstande ist. Die Partei hat mit dem absichtlichen Abbrechen der Bewegung diese glänzende Gelegenheit nach schönstem Anfang ungenutzt gelassen.

Vor allem kommen aber noch politische Gesichtspunkte in Betracht. Es ist höchst kurzsichtig, die Frage der preußischen Wahlreform von der Frage des Reichstagswahlrechtes mechanisch zu trennen und zu erklären: Aus Anlaß des preußischen Wahlrechtskampfes sollen unsere großen Kanonen nicht ins Feld rücken, die wollen wir aufsparen für den Fall, daß nach den Reichstagswahlen das Reichstagswahlrecht kassiert wird. Man muß sich geradezu die Augen vor den wirklichen Zusammenhängen absichtlich verschließen, um nicht einzusehen, daß in der heutigen Situation der Kampf um die preußische Wahlreform im Grunde genommen nichts anderes als Kampf um das Reichstagswahlrecht ist. Es ist klar, daß eine kräftige und siegreiche Kampagne für das preußische Wahlrecht der sicherste Weg ist, einen Schlag wider das Reichstagswahlrecht im voraus zu parieren. Die entschlossene und konsequente Fortsetzung des Wahlrechtskampfes wäre also zugleich eine Abwehraktion gegen Staatsstreichgelüste der Reaktion gewesen, eine Aktion, die alle Vorzüge der Offensive vor einer erzwungenen Defensive gehabt hätte.

Genosse Kautsky wendet nun ein – und das ist sein letzter Trumpf –, daß, da der Massenstreik doch, wie wir sehen, nicht ausgebrochen ist, dies am besten beweise, wie wenig er sich aus der Situation ergab und wie verfehlt mein Standpunkt war. „Aber schon die Tatsache“, sagt er, „daß man darüber diskutiert, zeigte, daß die Situation diese Reife noch nicht erlangt hat. Solange man noch streiten und untersuchen kann, ob der Massenstreik am Platze sei oder nicht, so lange ist das Proletariat als Gesamtmasse noch nicht von jenem Maße Erbitterung und Kraftgefühl erfüllt, die notwendig sind, soll sich der Massenstreik durchsetzen. Wäre die nötige Stimmung dafür im März vorhanden gewesen, dann mußte eine abmahnende Stimme wie die meine von einem Protest tosender Entrüstung erstickt werden.“ [6] Genosse Kautsky zeigt hier ein interessantes Pendeln zwischen Extremen: Bald ist der Massenstreik ein sorgsam im geschlossenen Zelte des Kriegsrats ausgeheckter Coup, der flüsternd im geheimen vorbereitet wird, bald ist er „ein Elementarereignis, dessen Eintreten nicht nach Belieben herbeizuführen ist, das man erwarten, nicht aber festsetzen kann“. [7] Ich meine, daß die Aufgabe der Sozialdemokratischen Partei und ihrer Leitung weder im geheimnisvollen Aushecken von „großen Plänen“ noch im „Warten“ auf Elementarereignisse besteht. Massenstreiks können – wie ich deutlich in meinem ersten Artikel in der Dortmunder Arbeiter-Zeitung schrieb – nicht auf Kommando der obersten Instanzen gemacht“ werden, sie müssen aus der Masse und ihrer fortschreitenden Aktion sich ergeben. Aber diese Aktion politisch im Sinne einer energischen Taktik, einer kräftigen Offensive so vorwärtsführen, daß die Masse sich ihrer Aufgaben immer mehr bewußt wird, das kann die Partei, und das ist auch ihre Pflicht. Die Sozialdemokratie vermag nicht künstlich eine revolutionäre Massenbewegung zu schaffen, sie kann aber wohl unter Umständen durch ihre schwankende, schwächliche Taktik die schönste Massenaktion lähmen. Den Beweis liefert der mißlungene oder vielmehr gleich nach Beginn abkommandierte Wahlrechtsmassenstreik in Belgien im Jahre 1902. [8] Wie wirksam die Partei einen Massenstreik, dieses „Elementarereignis“, unter Umständen durch Bremsen verhindern kann, selbst wenn die Massen in hohem Grade kampfbereit sind, das bat Genosse Kautsky selbst über Österreich berichtet.

Trotzdem aber – erzählte er uns –, trotzdem die Verhältnisse in Österreich den Massenstreik weit mehr begünstigen als bei uns und trotzdem die Massen in Österreich zeitweise zu einer Erregung gelangt waren, von der wir in Deutschland weit entfernt blieben, zu einer solchen Erregung, daß sie nur durch das äußerste Aufgebot aller Kräfte von dem Eintritt in den Massenstreik abgehalten werden konnten; trotzdem endlich wiederholt und in der positivsten Weise mit dem Massenstreik gedroht worden war, haben die für die Taktik der Partei verantwortlichen Genossen bisher auf das stärkste gebremst und den Massenstreik verhindert. [2*]

Daß diese hemmende Rolle der Parteileitung am wirksamsten in Deutschland in die Erscheinung treten kann, ist selbstverständlich angesichts des außerordentlich ausgebildeten Organisationszentralismus und der Disziplin in unserer Partei.

In einer Partei“, schrieb ich schon in meinem Artikel Was weiter?“, wo, wie in der deutschen, das Prinzip der Organisation und der Parteidisziplin so beispiellos hochgehalten wird, wo infolgedessen die Initiative unorganisierter Volksmassen, ihre spontane, sozusagen improvisierte Aktionsfähigkeit, ein so bedeutender, oft ausschlaggebender Faktor in allen bisherigen großen politischen Kämpfen, fast ausgeschaltet ist, da liegt der Partei die unabwendbare Pflicht ob, den Wert dieser so hochentwickelten Organisation und Disziplin auch für große Aktionen, ihre Verwendbarkeit auch für andere Kampfformen als für parlamentarische Wahlen nachzuweisen. [9]

Das bisherige Schicksal der preußischen Wahlrechtsbewegung scheint beinahe zu beweisen, daß unser Organisationsapparat und unsere Parteidisziplin sich einstweilen noch besser im Bremsen als im Führen großer Massenaktionen bewähren. Wenn man schon im voraus die Straßendemonstrationen nur zaghaft und widerwillig ausführt, wenn man jeder gebotenen Gelegenheit zur Potenzierung der Demonstrationen, wie der 18. März, wie der 1. Mai eine war, peinlich ausweicht, wenn man eigene Siege, wie die Eroberung des Rechtes auf die Straße am 10. April, und ebenso die Niederlagen der Gegner, wie die Zurückziehung der Regierungsvorlage, gänzlich ungenutzt läßt, wenn man schließlich die Demonstrationen überhaupt an den Nagel hängt und die Massen nach Hause schickt, kurz, wenn man alles tut, um die Massenaktion zurückzuhalten, zu lähmen, die Kampfstimmung abzustumpfen, dann kann selbstverständlich auch nicht aus der Masse heraus jene stürmische Bewegung entstehen, die sich in einem Massenstreik Luft machen muß.

Natürlich vermag die hemmende Wirkung einer so gearteten Leitung am ehesten dann den Ausschlag zu geben, wenn die Massenaktion erst in ihren Anfangsstadien ist, wie dies bei uns in Deutschland der Fall, wo sie noch die ersten Schritte tut. Ist die revolutionäre Periode erst in ihrer vollen Entfaltung, gehen die Wogen des Kampfes bereits hoch, dann wird kein Bremsen der Parteiführer viel auszurichten imstande sein, dann schiebt die Masse ihre Führer, die sich dem Sturm der Bewegung widersetzen, einfach auf die Seite. So kann es auch einmal in Deutschland kommen. Aber ich finde es im Interesse der Sozialdemokratie weder notwendig noch wünschenswert, dahin zu steuern. Wenn wir mit dem Massenstreik in Deutschland unbedingt warten wollen, bis die Masse mit „tosender Entrüstung“ über ihre bremsenden Führer hinwegstürmt, so kann dies offenbar nur auf Kosten des Einflusses und des Prestiges der Sozialdemokratie geschehen. Denn dann könnte sich leicht herausstellen, daß der komplizierte Organisationsapparat und die strenge Parteidisziplin, auf die wir mit Recht stolz sind, leider nur für den parlamentarischen und gewerkschaftlichen Alltag ein ausgezeichneter Notbehelf, daß sie aber bei der gegebenen Beschaffenheit unserer leitenden Kreise ein Hindernis für die Massenaktion großen Stils sind, wie sie die kommende Ära der stürmischen Kämpfe erfordert. Und noch ein besonderer schwacher Punkt unserer Organisationsverhältnisse könnte dabei verhängnisvoll wirken. Wären nämlich die Gewerkschaftsführer allein in der jüngsten Wahlrechtskampagne gegen die Losung des Massenstreiks öffentlich aufgetreten, so hätte dies nur zur Klärung der Situation, zur Schärfung der Kritik bei den Massen geführt. Daß sie dies nicht nötig hatten, daß sie vielmehr durch das Medium der Partei und mit Hilfe des Parteiapparats die ganze Autorität der Sozialdemokratie zum Bremsen der Massenaktion in die Waagschale werfen konnten, das hat die Wahlrechtsbewegung zum Stillstand gebracht, Genosse Kautsky hat bloß die theoretische Musik dazu gemacht.

Freilich geht unsere Sache trotz alledem vorwärts. Die Gegner arbeiten für uns so unablässig, daß es kein besonderes Verdienst ist, wenn unser Weizen bei jedem Wetter blüht. Doch ist es ja schließlich nicht die Aufgabe der Klassenpartei des Proletariats, lediglich von den Sünden und Fehlern ihrer Gegner trotz eigener Fehler zu leben, sondern durch eigene Tatkraft den Gang der Dinge zu beschleunigen, nicht das Minimum, sondern das Maximum an Aktion und Klassenkampf in jedem Moment auszulösen.

Und wenn in Zukunft die Massenaktion wieder anheben wird, dann wird die Partei genau vor demselben Problem stehen wie schon vor zwei Jahren und wie im letzten Frühjahr. Nach diesen zwei Versuchen müssen die breiten Kreise unserer Parteigenossen sich von vornherein darüber klar sein, daß eine wirkliche Massenaktion großen Stils sich nur dann entfachen und auf die Dauer erhalten läßt, wenn man sie nicht als eine trockene Exerzierübung nach dem Taktstock der Parteileitung behandelt, sondern als einen großen Klassenkampf, in dem alle bedeutenden wirtschaftlichen Konflikte ausgenutzt, alle Momente, die die Masse erregen, in den Strudel der Bewegung geleitet werden müssen und in dem man nicht einer steigenden Verschärfung der Situation und entscheidenden Kämpfen ausweicht, sondern ihnen mit einer entschlossenen, konsequenten Taktik entgegengeht. Vielleicht wird die jetzige Diskussion dazu ihr Teil beitragen.

Fußnoten von Rosa Luxemburg

1*. K. Kautsky, Was nun?, in: Neue Zeit vom 15. April 1910, S. 71.

2*. K. Kautsky, Mein Verrat an der russischen Revolution, in: Neue Zeit, XXIV, 2, S. 856.


Anmerkungen

1. Am 10. April 1910 fanden in ganz Preußen und anderen Gebieten Deutschlands Massendemonstrationen für ein demokratisches Wahlrecht statt, nachdem sich die Arbeiter vielfach das Recht auf Versammlungen unter freiem Himmel wiedererkämpft hatten.

2. Heinrich Ströbel zur Wahlrechtsfrage, in: Protokoll über die Verhandlungen des Parteitages der Sozialdemokratischen Partei Preußens, abgehalten in Berlin vom 3. bis 5. Januar 1910, Berlin 1910, S. 224.

3. Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung ist der Titel einer Komödie von Christian Dietrich Grabbe.

4. Siehe K. Kautsky, Eine neue Strategie, in: Die Neue Zeit, 28. Jg. 1909/10. Zweiter Band, S. 419.

5. Für den 6. März 1910 hatte die Berliner Sozialdemokratie zu einer Kampfaktion für das demokratische Wahlrecht im Treptower Park aufgerufen, die durch das Eingreifen der Polizei in den Tiergarten umgeleitet werden mußte. Trotz des polizeilichen Verbots vom 13. Februar 1910 gestaltete sich die Veranstaltung durch ihre mustergültige Organisation und Disziplin zu einer eindrucksvollen Kundgebung von etwa 150.000 Demonstranten.

6. K. Kautsky, Eine neue Strategie, in: Die Neue Zeit, 28. Jg. 1909/10. Zweiter Band, S. 417.

7. Ebenda, S. 421.

8. Am 14. April 1902 hatte in Belgien ein Massenstreik begonnen, an dem sich über 300.000 Arbeiter beteiligten. Er wurde am 20. April vom Generalrat der belgischen Arbeiterpartei abgebrochen, obwohl die Forderungen nach Änderung des Wahlrechts und die damit verbundenen Verfassungsänderung am 18. April von der belgischen Kammer abgelehnt worden waren.

9. R. Luxemburg, Was weiter?, in: R. Luxemburg, Gesammelte Werke, Bd. 2, S. 295.


Zuletzt aktualisiert am 14.1.2012